„cantamus deo“ heißt: Wir singen für Gott

In einem Konzert stellten die jugendlichen Sänger des umbenannten Schleizer Jugendchores - begleitet vom Orchester „musica visenta“ unter Beweis, dass sie sich zurecht den neuen Namen „cantamus deo“ gegeben haben.

Gemeinsam mit dem Orgelspieler André Kögler aus der Gemeinde Zeulenroda ließen die 38 Sänger aus den Gemeinden Schleiz, Zeulenroda und Mühltroff Chorwerke aus vier Jahrhunderten erklingen. Der Stolz und die Freude, für Gott singen zu können, beeindruckten die über 200 Konzertbesucher.

Die Konzertüberschrift „Die Anrufung des Herrn“ erläuterte Bischof Ralph Wittich in seinen kurzen Begrüßungsworten. Dabei ging er auf einige markante Psalmvertonungen ein, die auch Teil des Programms waren. Schon beim Konzertauftakt mit den ersten drei Sätzen von J. S. Bachs Kantate „Aus der Tiefen ruf ich, Herr, zu dir“ war die langjährige musikalische Schulung des Ensembles unter Leitung von Stefan Kothner, Gemeinde Schleiz, zu erkennen.

Es folgte Franz Schuberts „Deutsche Messe“. Bekannte Chorsätze, die auch zum Liederrepertoire der NAK-Gemeindechöre gehören, erklangen einfühlsam in Form von Zwiegesprächen in der Ich-Form mit Gott. Diese wurden zum Teil solistisch von der Sopranistin Cornelia Kamplade vorgetragen. In diesem Konzerteil traten die exakt intonierten Tenorbewegungen besonders zutage.

Anschließend erklang jüdische Kirchenmusik von Louis Lewandowski aus dem 19. Jahrhundert. Die romantische Klangvielfalt stellten Sorpan, Chor, Orchester und Orgel gemeinsam bei „Der Herr ist mein Hirte“ (Psalm 23) eindrucksvoll unter Beweis.

Die Messe G-Dur des geadelten Sir Colin Mawby bildete den letzten Höhepunkt des einstündigen Konzertes. Einige markante, modern anmutende Klangsequenzen unterbrachen oftmals den englisch-romantischen Klangstil dieses im Jahr 2004 entstandenen Werkes. Souverän meisterten die Mitwirkenden auch diese Passagen.

Das Konzertpublikum honorierte diese eindrucksvoll und voller Überzeugung vorgetragenen Chor- und Orchestersätze mit lang anhaltenden Applaus und forderte die 55 Mitwirkenden zu zwei Zugaben heraus.

Text / Fotos: U.S.