Wenn ein Gottesdienst mal etwas länger dauert...

Am Sonntag, dem 30. Dezember 2018, um 10 Uhr, begann in der Neuapostolische Kirche Hermsdorf der Gottesdienst zum Jahresabschluss mit Apostel Ralph Wittich. Er diente mit dem Bibelwort aus Psalm 126, Vers 3: „ Der HERR hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.“

In seiner Predigt erinnert der Apostel alle Gottesdienstteilnehmer daran, dass der Herr auch im vergangenen Jahr mit und bei jedem einzelnen war und geholfen hat. Das hat man bemerkt oder auch nicht. 
Jeder wird das Jahr 2018 für sich selbst unterschiedlich bewerten: Die einen werden sagen, dass es ein schönes, erfolgreiches Jahr war – die anderen sind froh, wenn es endlich vorbei ist ... gemäß dem Ausspruch: „... es kann nur besser werden“. So ist das Leben.

Jesus Christus hat die Kirche gestiftet, er ist ihr Oberhaupt. Unser Handeln - auch das der Amtsträger - kann leider fehlerbehaftet sein. Deshalb ist die Institution Kirche unvollkommen („hat Beulen“), was aber nichts am Evangelium ändert. Dennoch ist „frischer Wind“ notwendig.

Oftmals entstehen Meinungsverschiedenheiten durch Missverständnisse. Zur Gedankenanregung führte Apostel Wittich ein Beispiel aus seiner eigenen Praxis an: Während eines Gottesdienstes assoziierten er und unser Bezirksältester mit ein- und derselben Melodie zwei verschiedene Lieder.
Wenig hilfreich ist ebenso, wenn wir meinen, dass die Kirche für uns "alles" regeln muss. Das kann Kirche nicht leisten.
Der Apostel verwies darauf, dass er Probleme, bei deren Lösung er wirklich nicht weiter kommt, Gott anbefiehlt - auch um persönlich entlastet zu sein.
Als weiteren wichtigen Gedanken sprach Apostel Wittich an, dass Gott bei all unserem Tun in seinem Werk nicht die Leistung und den Erfolg sieht. Vielmehr legt er seinen Segen auf das Gelingen.
Deshalb wollen und können wir voller Zuversicht in das Jahr 2019 gehen.

In diesem Gottesdienst nahm Apostel Wittich mehrere Handlungen vor. So spendete er Bruder Pascal Höring sowie Milo Götel, Johannes Töpler und Antonio Seidel die Gabe des Heiligen Geistes. Weiterhin versetzte er Priester Peter Hintzke nach 38 Dienstjahren in den gesegneten Ruhestand. Er dankte ihm und würdigte u. a. die ruhige Art, mit der Priester Hintzke seine Aufgaben erfüllte.
Anschließend ordinierte er Diakon Philipp Seidel zum Priester. Ebenso endeten an diesem Tag die Beurlaubungen von Priester Andreas Pilz und Diakon Andre Götel, um welche beide gebeten hatten.

Umrahmt wurde dieser Gottesdienst von einem anspruchsvollen musikalischen Programm, in welchem die Vielfalt der in der Gemeinde vorhandenen Gaben und vor allem die Zukunftsfähigkeit zum Ausdruck kam.

So dauerte dieser Gottesdienst einige Minuten länger als gewöhnlich, was wahrscheinlich keinem der Anwesenden aufgefallen wäre, wenn sich unser Apostel dafür nicht zum Schluss entschuldigt hätte.