Weihnachten ist leise

Am dritten Adventswochenende fanden im Plauener NAK-Gemeindezentrum am Samstag und Sonntag die beiden Adventskonzerte statt. Aufgrund der Ankündigungen in der Tagespresse sowie im Internet konnten rund 1000 Besucher an beiden Konzerttagen gezählt sowie über 600 Gäste begrüßt werden.

Den Auftakt bildete am Samstagnachmittag eine kurze Ansprache des Gemeindevorstehers, Evangelist Karsten Treiber, mit anschließendem Gebet. Am Sonntag eröffnete Bezirksvorsteher Thomas Blank das Konzert. Der musikalische Inhalt der Konzerte widmete sich in besonderer Weise der Geburt Jesu Christi. Dabei spannte sich der Bogen von volkstümlichen über klassische bis hin zu modernen Rhythmen durch die verschiedenen Genres der Musik.

„Fröhliche Weihnacht überall“ erklang zum Einstieg, flott vorgetragen von Chor und Instrumentalisten der Gemeinde Plauen. „Josephs Traum“, ein finnisches Weihnachtslied in einer Bearbeitung von Stefan Kothner (Schleiz) und Ronald Keilig (Reichenbach), spiegelte durch den gezielten Einsatz der Orgel und Instrumente den Inhalt des Traumes wider. So z. B. die rhythmische Begleitung des Chores durch Schlagzeug und Kontrabass, als die Soldaten des Herodes den Auftrag zum Kindermord in Bethlehem ausführten – man konnte sich das ohne Mühe bildlich vorstellen.

Weiterhin kamen „Freu dich, Erd’ und Sternenzelt“, das „Largo“ aus dem Winter der "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi oder der Chorsatz von Johann Sebastian Bach „Wie soll ich dich empfangen“ zu Gehör.

Das Lied „Weihnachten ist leise“ machte mit dem Text und der rhythmisch wechselnden Klavierbegleitung die Bedeutung der Weihnachtszeit und die in heutiger Praxis hektische Geschäftigkeit um Weihnachten sehr deutlich.

Gern wird jedes Jahr der gemeinsame Gesang eines Weihnachtsliedes vom Publikum angenommen. Dieses Jahr gab es eine Besonderheit! Während die Zuhörer alle das bekannte Lied „O du fröhliche“ sangen, sang der Chor mit einer eigenen Begleitstimme dazu – sehr zur Freude aller!

Evangelist Karsten Treiber brachte mit seinen „Gedanken zur Weihnacht“ die Anwesenden ein wenig zum Nachdenken über die Bedeutung der Geburt Jesu Christi. Wie feiert man das Weihnachtsfest heute vielerorts? Leider begeht man es oftmals volksfestartig, hektisch und ohne Wissen des christlichen Hintergrundes. Wir als Christen wollen dem Weihnachtsfest einen würdigen Rahmen geben!

Immer wieder gern gehört und gesehen sind die Vorschulkinder mit ihren Liedvorträgen (u. a. „Kling, Glöckchen, klingeling“). Der kräftige Applaus sprach für sich.

In seinen Zwischenmoderationen wies Moderator Jörg Sammler darauf hin, dass nicht alle Menschen „fröhliche“ Weihnachten feiern können, aus welchem Grund auch immer. Aber jeder kann etwas dagegen tun! Die Konzertbesucher wurden nach dem Konzert um eine Spende gebeten, auch wenn sie noch so klein sei. Dabei leerte mancher seinen Geldbeutel über die bereitgestellten Geigenkästen am Ausgang der Kirche.

Diese Spende in Höhe von 3.000 Euro geht an NAK-karitativ und soll für die Unterstützung der notleidenden Bevölkerung auf den Philippinen verwendet werden. Ein besonders schöner Weihnachtsgedanke, denn auch das ist christliche Nächstenliebe wie sie uns Gottes Sohn gelehrt hat.

Die Blechbläser bereiteten mit ihren Vorträgen die Anwesenden darauf vor, dass es weihnachtliche Weisen gibt, die rhythmischer, lauter und somit für unsere Ohren ungewohnt sein können. Aber das nicht nur instrumental. Der Teilchor Plauen des Gospelprojekts sang zwei bekannte weihnachtliche Weisen: „Joy to the world“ (Arrangement: Torre W. Aas) und mit dem Kinderchor und den Instrumenten zusammen „So this is christmas“. Dieses Lied entstand ursprünglich als Protestlied zum Vietnamkrieg von John Lennon und Yoko Ono und wurde in Amerika und England im Laufe der Zeit zu einem klassischen Weihnachtslied.

In einer neuen Bearbeitung vom evangelisch-methodistischen Kantor Jörg Lehmann aus Plauen für das Gospelprojekt wurde dieses Lied zu Gehör gebracht. Das Publikum war begeistert!

Zum Schluss des Konzertes wurde es wieder ein wenig ruhiger, ein wenig besinnlicher. Mit der Weihnachtsliederfolge, bearbeitet von Jürgen Gerisch (Jößnitz), 1983 das erste Mal aufgeführt und immer sehr beliebt, sowie „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (J. S. Bach) neigte sich das Konzert seinem Ende entgegen.

Mit einer besonderen Besetzung, nämlich Orgel und Klavier, trugen der Chor und die Sopransolistin Lisa Sammler „The holy city“ von Stephen Adams, in einem Arrangement von Jörg Lehmann, vor.

Erst nach langem Applaus und jeweils einer Zugabe verließen die Konzertbesucher, viele emotional im Herzen sehr berührt, an beiden Tagen den Kirchenraum.

Weihnachten ist leise – in unserem Herzen!

Text/Fotos: K.Mr.