Weihnachten -
... wann ist das?

Wer sich am zweiten Adventssonntag nach einer kleinen Atempause vom vorweihnachtlichen Getümmel sehnte, der war in der Neuapostolischen Kirche in Auerbach genau richtig. Die Kirchengemeinde hatte zu ihrem Adventskonzert eingeladen – dem letzten in den Räumlichkeiten am Neumarkt. Denn im Sommer 2020 wird sie den Kirchenneubau an der Auerbacher Bertolt-Brecht-Straße beziehen. Ca. 260 Zuhörer waren dieser Einladung gefolgt. Somit war der Gemeindesaal bis in den hintersten Winkel ausgefüllt.

Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Familie und Freunde. An diesem traditionsreichen Fest soll(te) der Geburt Jesu‘ gedacht werden. Natürlich ist nicht jeder, der Weihnachten feiert, auch gläubig oder religiös. Oft ist es eine jahrelang überbrachte Familientradition, die sich immer weiter fortsetzt. Weihnachten ist zunehmend ein gewohntes Brauchtum geworden ist: Von überallher erklingt Adventsmusik, die Weihnachtsmärkte sind eröffnet, Werbung verlockt zu (noch mehr) Käufen und jeder sucht nach dem ganz besonderen Geschenk. Wir werden überschüttet von Sinneseindrücken. Wo bleibt da die Ruhe und die Besinnung auf den wahren Ursprung des Weihnachtsfestes?

Einen Ort der Besinnung inmitten dieser Hast und Unruhe wollten die Flöten-Kids, Kinder, SängerInnen und Instrumentalisten der Kirchengemeinde Auerbach bieten. Sie interpretierten musikalisch den Begriff Advent (lat. adventus/deutsch Ankunft). Denn die Zuhörer wurden zunächst auf diese besondere Zeit vor Weihnachten eingestimmt, dann an die Geburt Jesu in Bethlehem erinnert und anschließend auf das zukünftige Erscheinen Christi hingewiesen. In seiner Gesamtheit vereinigte das Adventskonzert bekanntes Liedgut und moderne Kompositionen zu einem kurzweiligen Hörgenuss. Zudem bildete es den Rahmen dafür, zum Nachdenken anzuregen, denn:
Was ist Weihnachten? Wann ist Weihnachten?

Weihnachten ist eine Zeit, in der Menschen ihre Herzen für andere öffnen. Es ist eine Zeit zum Geben.

  • Geben wir denen, die es brauchen?
  • Geben wir denen, die nie drum bitten?
  • Geben wir denen, die nichts haben?
  • Warum brauchen wir überhaupt eine Zeit des Herz-öffnens? Sollte unser Herz nicht immer offen sein?

Es liegt in unserer Hand wie (lange) wir unser Weihnachten gestalten und wie wir es empfinden wollen. Nehmen wir uns die Zeit und schauen auch einmal über den Tellerrand. Nicht überall ist Freude, Friede, Entspannung, Glücklich-sein, Gemeinschaft, Wohlstand …

Spüren wir das Geheimnis der Weihnacht auf. Das besteht darin auf der Suche nach dem Großen und Außergewöhnlichen auf scheinbar Unscheinbares aufmerksam zu werden – auf die Liebe.
Denn Weihnachten ist das ganze Jahr dort, wo wir Liebe schenken und an unsere(n) Nächsten denken.