Wegbereiter – Wegbegleiter - Hinweisgeber

„Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“. Dieses Bibelwort aus dem 91. Psalm, Vers 11 diente am Sonntag, dem 16. Oktober 2016, als Grundlage für die Predigt von Apostel Rolf Wosnitzka.

Zu diesem Gottesdienst hatten sich Glaubensgeschwister aus den Gemeinden Plauen, Jößnitz, Auerbach, Greiz und Falkenstein in der Neuapostolischen Kirche in Plauen versammelt.

Sei deines Bruders Hüter!

Zu Beginn des Gottesdienstes trug der Chor das Lied 388 aus dem Chorbuch vor: „Ich, der Herr von Erd und All“, worin es im Refrain heißt: „… Führst du, Herr, mich, will ich gehen. Meines Bruders Hüter will ich sein.“ Wir leben in einer Zeit, in der egoistische Verhaltensweisen zunehmen. Doch ein Blick in die Bibel verrät uns, dass bereits Kain nicht willens war als „Hüter seines Bruders“ aktiv zu werden. Trotz Hinweis eines Engels war er selbstsüchtig. Ihn wollen wir uns nicht zum Vorbild nehmen.
Apostel Wosnitzka gab der Gemeinde den Rat, für den Nächsten da zu sein, wenn er Mut, Kraft, Zuversicht, Freude oder Trost braucht. Lasst uns zusammenkommen, um Gottes Wort zu hören, seinen Segen zu empfangen, uns gegenseitig zu stärken, miteinander zu freuen, zu trösten  - einfach einander anzunehmen – auch, wenn das heute nicht modern zu sein scheint.

Engel – unsere Wegbereiter, Wegbegleiter, Hinweisgeber

Dann widmete sich Apostel Wosnitzka dem vorgelesenen Bibelwort. Er erklärte der Gemeinde, dass dieses Wort ihn bisher durchs Leben begleitet und dementsprechend für ihn einen besonderen Stellenwert habe. Schon die Wortwahl sei faszinierend, so Apostel Wosnitzka: Gott hat seinen Engeln nicht mal eben so nebenbei den Auftrag erteilt, als Hüter tätig zu werden. Vielmehr hat er bewusst den Befehl dazu gegeben. Allerdings reicht diese Befehligung nicht aus, damit die Engel ihren Auftrag erfüllen können. Vielmehr müssen wir sie gewähren lassen, dass sie als unsere Wegbereiter, -begleiter und Hinweisgeber fungieren können.

Wer bzw. was sind Engel? Sie sind himmlische Gottesboten, die die Aufgabe haben, Gott anzubeten, seine Aufträge zu erfüllen und ihm dadurch zu dienen. Engel können im Einzelfall sichtbar werden und Menschen Botschaften Gottes überbringen. (siehe Katechismus der Neuapostolischen Kirche)

Sie haben immer Gottes Heils- und Erlösungsplan unterstützt und ihn den Menschen kundgetan. Sie sind Hinweisgeber, Bewahrer und Begleiter, die sich in den Dienst Gottes gestellt haben.

Was bedeutet das konkret für uns?

Wir wollen:

  • unser Herz öffnen, damit Gott uns stärken und helfen kann wie es Elia erlebte, als er vermeintlich am Ende zu sein schien.
  • ein Werkzeug in Gottes Hand sein, das sich in den Dienst am Nächsten stellt.
  • unsere Glaubensüberzeugung sichtbar machen – so wie Jesus, als er in der Wüste von Satan verführt wurde.
  • unser Augenmerk wieder auf das lenken, was uns Freude bereitet – gemäß dem Motto „Ich freue mich. Aber ich will mich auch freuen.“
  • zuerst darauf schauen, was wir für unseren Nächsten tun können anstatt Erwartungen an unseren Nächsten zu stellen.
  • bei Gott bleiben. Vergessen wir nicht, dass wir bei Gott eine Zuflucht haben, dass er unserer Seele gut tut - insbesondere, wenn wir uns unverstanden fühlen, mut-, kraft-, freud- oder friedlos sind.

Gott ist Liebe. Wenn wir uns zu ihm bekennen stärken und bewahren uns seine Engel. … eine Zusage, die wir gern in unser Herz und unsere Seele aufnehmen wollen!

In diesem Gottesdienst spendete Apostel Wosnitzka die Sakramente der Heiligen Wassertaufe und der Heiligen Versiegelung. In seinen Handlungsansprachen unterstrich Apostel Wosnitzka nochmals wie bedeutungsvoll die Zusage Gottes ist, uns stets zur Seite zu stehen. Außerdem dürfe nicht die Notwendigkeit der unablässigen Weiterbildung der Seele außer Acht gelassen werden.

Nach der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahls setzte Apostel Wosnitzka Priester Ulrich Heinz nach fast 40-jähriger Amtstätigkeit in der Neuapostolischen Kirche in den Ruhestand. Eingeleitet wurde diese Inruhesetzung durch das von einer Streichergruppe vorgetragene Lied „Kennst du den Freund“ (CB 335). Mit Sicherheit habe Priester Heinz diese Liedaussage während seiner Seelsorge kennen und schätzen gelernt, so der Apostel. Priester Heinz habe sein Herz der Gemeinde geöffnet und die Glaubensgeschwister haben ihn in ihr Herz geschlossen. Ohne Wenn und Aber stand er an der Seite seiner Vorangänger und unterstützte sie. Für das Dienen in Gottes Werk bedarf es eines tiefen Glaubens und Lernwilligkeit, was er immer wieder bewies. Mit Engagement, Liebe und Treue erfüllte Priester Heinz zukunftsorientiert seine Amtsaufträge und zahlreichen Beauftragungen. Dieses Zeugnis konnte ihm auch sein Gemeindevorsteher ausstellen. Der neue Weg, den er jetzt nach seiner Inruhesetzung beschreitet, möge von Engeln begleitet sein.

„Engel schützen und leiten mich. Ich habe keine Angst. Dafür danke ich dir, lieber Gott.“ Das möge unser Motto sein.