Barocke Kirchenmusik aus Mitteldeutschland

Zwei Konzerte, in der Stadtkirche „St. Georg“ in Schleiz und im neuapostolischen Gemeindezentrum in Hermsdorf gestalteten der jugendliche Chor cantamus deo und das überkonfessionell besetzte Orchester musica visenta.  Beide Konzerte reihten sich in die Vielzahl musikalischer Höhepunkte im Reformationsjahr ein. Besonders Mitteldeutschland als Wiege der Reformation erinnert vielfach an das Wirken Luthers.

Die Komponisten Gottfried Heinrich Stölzel (1690-1749), Johann Sebastian Bach (1685-750) und Georg Philipp Telemann (1681-1767) wirkten als Hof- bzw. Kirchenmusiker in Mitteldeutschland. Zahlreiche Kantaten und Motetten, die die Komponisten vor allem für die Gottesdienste erschufen, führten die jungen Musiker unter Leitung von Stefan Kothner (Gemeinde Schleiz) auf. Dabei sind bekannte Choräle, wie „Mache dich, mein Geist, bereit“ oder „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ mit den von den Meistern der barocken Musik komponierten Eingangs- oder Schlusschorälen vorgetragen worden. Die thematische Konzertfolge erinnerte an einem Gottesdienstablauf - beginnend mit dem Kyrie, der Anrufung Gottes, dem Lobpreis Gottes, einigen vertonten Predigtinhalten bis hin zu den letzten Dingen entsprechend der zahlreicher Bibelaussagen. Darauf nahm auch J. S. Bach mit seinen Werken vielfach Bezug.

Der Chor cantamus deo mit derzeit 30 jugendlichen Sängern besteht seit 18 Jahren und ist aus dem Jugendchjor der neuapostolischen Gemeinde Schleiz hervorgegangern. Sie erarbeiten seither regelmäßig in Probenabenden und Probentagen Konzertprogramme mit geistlicher Chormusik aus verschiedenen Musikepochen. In zahlreichen Konzerten in der Region Ostthüringen, aber auch bei Konzertreisen nach Sachsen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, zuletzt gemeinsam mit dem bekannten Max-Reger-Chor aus Köln, konnten die Musiker ihre gesangliche Ausbildung beeindruckend unter Beweis stellen.

Manche der genannten Konzerte, wie auch die Konzerte in Schleiz und in Hermsdorf,  wurden gemeinsam mit dem Orchester musica visenta aufgeführt. Oftmals wirkte dabei, neben einer festen Streichergruppe und Basso continuo (Tasteninstrument) eine besondere, nur selten zu hörende Oboe d`amore mit. Bach hörte dieses Instrument anlässlich eines Besuches in Schleiz erstmals. Danach fqnd es in seinen Kantaten immer wieder Verwendung.  

Die Konzertbesucher in der Schleizer Stadtkirche honorierten die meisterlichen Musikvorträge mit lang anhaltendem Applaus.